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Evangelisch in der Türkei

Eine Auslandsgemeinde im Kontext nationalsozialistischer Machtpolitik - das Beispiel Istanbul, Arbeiten zur Kirchlichen Zeitgeschichte 86, Reihe B: Darstellungen

Erschienen am 08.08.2022, 1. Auflage 2022
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783525560785
Sprache: Deutsch
Umfang: 320 S.
Format (T/L/B): 2.7 x 23.8 x 16.5 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Die Gründung der Deutschen Evangelischen Kirchengemeinde in Istanbul im Jahr 1843 war eine Folge von Industrialisierung und beginnender Globalisierung. Spätestens mit Beginn der auf Expansion ausgerichteten Außenpolitik Friedrich Wilhelms IV. wurden evangelische Auslandsgemeinden als Instrument der Politik erkannt und gefördert. Jan Lohrengel zeigt in seiner Arbeit die Nähe zwischen politischem, diplomatischem und kirchlichem Handeln, die bestimmt von gemeinsamen Interessen, die Rahmenbedingungen für die Auslandsgemeinde mit beeinflussten. Die Türkische Republik der 1930er Jahre war ein Land im Aufbruch. Mustafa Kemal gestaltete das Land nach dem Vorbild laizistischer europäischer Verfassungen um. Die für sein Modernisierungsprogramm benötigten Fachkräfte fand er im Bereich des Hochschulwesens überwiegend im Deutschen Reich: Zahlreiche Wissenschaftler:innen mussten infolge der Nürnberger Rassegesetzgebung ihre Arbeitsplätze an deutschen Universitäten aufgeben. Zu ihnen gehörten evangelische Christen. Während einige versuchten, die deutschsprachige Community so weit wie möglich zu meiden, engagierten sich andere in der evangelischen Gemeinde. Die Türkische Republik der 1930er Jahre war ein Land im Aufbruch. Mustafa Kemal gestaltete das Land nach dem Vorbild laizistischer europäischer Verfassungen um. Die für sein Modernisierungsprogramm benötigten Fachkräfte fand er im Bereich des Hochschulwesens überwiegend im Deutschen Reich: Zahlreiche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mussten in Folge der Nürnberger Rassegesetzgebung ihre Arbeitsplätze an deutschen Universitäten aufgeben. Zu ihnen gehörten evangelische Christen. Während einige versuchten, die deutschsprachige Community so weit wie möglich zu meiden, engagierten sich andere in der evangelischen Gemeinde.

Schlagzeile

Die historisch gewachsene Nähe zwischen Staat und kirchlicher Auslandsarbeit spiegelt sich in Istanbul in besonderer Weise in der Zeit zwischen 1933 und 1944 wider.