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Martin Luthers 'Judenschriften'

Die Rezeption im 19. und 20. Jahrhundert, Arbeiten zur Kirchlichen Zeitgeschichte. Reihe B: Darstellungen, Arbeiten zur Kirchlichen Zeitgeschichte 64, Reihe B: Darstellungen

Erschienen am 09.12.2015, 1. Auflage 2015
95,00 €
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783525557891
Sprache: Deutsch
Umfang: 338 S., 3 Fotos
Format (T/L/B): 2.7 x 23.7 x 16.5 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Martin Luthers "Judenschriften" haben in der deutschen Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts eine hochproblematische, aber bislang kaum erforschte Wirkungsgeschichte gehabt. Dieser Rezeptionsgeschichte widmet sich der vorliegende Band. Dabei steht nicht die eindimensionale Perspektivierung eines historischen Versagens Luthers im Vordergrund. Vielmehr wird die Rezeption im Kontext zeitgenössischer theologischer und historischer Bedingungen untersucht: Welche theologischen und politischen Motive bedingten die Rezeption von Luthers antijüdischen Schriften in der Lutherforschung des 19. Jahrhunderts? Welche Rolle spielten sie im lutherischen Konfessionalismus und in der jüdischen Wahrnehmung jener Zeit? Wie wurden sie in der Zwischenkriegszeit von der Bekennenden Kirche oder den "Deutschen Christen" zur Zeit des Nationalsozialismus politisch und theologisch instrumentalisiert? Vor diesem Hintergrund kommt die Bedeutung und Wirkung von Luthers Schriften für neuzeitliche theologische Diskurse und historische Entwicklungen, einschließlich Antisemitismus und NS-Zeit, zur Sprache. Die inhaltliche Aufarbeitung mit der Wirkungsgeschichte von Luthers "Judenschriften" ist nicht auf das Ende des Zweiten Weltkriegs begrenzt, der Band beleuchtet zudem die Rezeption der "Judenschriften" im angloamerikanischen Raum und ihre ethische, kirchengeschichtliche und kirchenpolitische Aufarbeitung im Protestantismus seit 1945.

Autorenportrait

Dr. Harry Oelke ist Professor für Kirchengeschichte an der Universität München. Dr. Anselm Schubert ist Professor für Neuere Kirchengeschichte an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Dr. Axel Töllner ist landeskirchlicher Beauftragter für christlich-jüdischen Dialog der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern.

Leseprobe

This volume focuses upon the impact of Martin Luther's anti-Jewish books ("Judenschriften") in the nineteenth and twentieth centuries, a topic that has until now received little scholarly attention. Rather than adopting the one-dimensional perspective of Luther's historical failure, it considers the theological and historical framework that shaped the reception of his works. It brings to the fore the problematic impact of Luther's books on modern theological discourse and historical developments, including Anti-Semitism and the Nazi era. Finally, it illuminates the reception of Luther's anti-Jewish books within the Anglo-American world, as well as their reappraisal within Protestantism since 1945. >