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Verdächtig

Thriller

Erschienen am 03.05.2010
8,95 €
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783453434943
Sprache: Deutsch
Umfang: 480 S.
Format (T/L/B): 3.4 x 18.8 x 11.8 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Die Killer haben ein Ziel - und das Ziel bist du Wollte mich da eben wirklich jemand töten, oder werde ich langsam verrückt? Für Rob Fallon verwandelt sich eine durchzechte Nacht in einen furchtbaren Alptraum, als er sich im Apartment einer Freundin wiederfindet. Plötzlich tauchen zwei Männer in der Wohnung auf, entführen Jenny und versuchen ihn zu töten. Rob kann im letzten Moment entkommen. Niemand glaubt ihm seine Geschichte. Entweder findet Rob die Wahrheit heraus, oder er ist bald tot. Denn die Killer haben es auf ihn abgesehen.

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VOR ZWEI WOCHEN Sir Henry Portman genoss seine Laster. Er soff wie ein Profi und pokerte und zockte wie ein Amateur. Auch im fortgeschrittenen Alter schaffte er mühelos eine Schachtel Zigaretten pro Tag zuzüglich einer kubanischen Zigarre und satten viertausend Kalorien, die er aus dem fetten Essen bezog, das Diätberater zur Weißglut brachte, während der Rest der Welt sich die Lippen danach leckte. Doch sein liebstes Laster, auf das er am wenigsten verzichten konnte, war der außereheliche Sex. Es hielt ihn statt bei 120 Kilo, die er angesichts seines Lebenswandels eigentlich wiegen müsste, bei gerade noch vertretbaren 90 Kilo. In den achtundzwanzig Jahren seiner Ehe hatte es Sir Henry auf 347 Sexualpartner gebracht (348, wenn man seine Frau mitzählte). Die genaue Zahl aktualisierte er regelmäßig in einem kleinen schwarzledernen Notizbuch, das er eigens für diesen Zweck angeschafft hatte. Und selbst nun, da er weit über fünfzig war, hatte sein Appetit nicht das kleinste bisschen gelitten. Was allerdings gelitten hatte, und zwar nicht nur ein bisschen, war sein Äußeres, und deshalb musste er mehr und mehr auf die Dienste von Prostituierten zurückgreifen. Was ihn aber nicht sonderlich störte, da er der Meinung war, für Sex zu bezahlen, habe viele Vorzüge. Es gab nicht die Komplikationen, die bei heimlichen Geliebten auftreten konnten, und auch nicht die Peinlichkeiten, wenn man Praktiken einforderte, die zimperlichere Zeitgenossen womöglich unanständig fanden. Denn wenn es um Sex ging, war Sir Henrys Geschmack gelinde gesagt ein wenig eklektisch. Und deshalb lag er gerade in einem Edelbordell in Islington an ein Bett gefesselt, trug nichts weiter als eine glänzende Latexbinde über den Augen und wartete darauf, von einer neunzehnjährigen Gazelle namens Nadia mit einer ausgeklügelten Mischung aus Lust und Qual zu neuen Höhen sexueller Ekstase getrieben zu werden. Er hörte, wie die Tür aufging und Nadia leise und vorsichtig hereinkam. Als sie sich dem Bett näherte, leckte sich Sir Henry brünstig die Lippen und schluckte, da er den unglaublichen Reiz kaum noch aushielt, den er während dieser ersten Augenblicke stets verspürte. 'Du warst ein böser Junge', flüsterte sie in ihrem akzentschweren Englisch. Ihre Finger strichen leicht über seinen Schenkel, und die fast unmerkliche Berührung führte bereits dazu, dass er sich in ekstatischen Krämpfen wand. 'Ich weiß', flüsterte er. 'O Gott, ich weiß.' Nadias Finger zogen sich zurück, sie stieß ein komisches Miauen aus, das abrupt abbrach. Im Zimmer war es nun still. Sir Henry rutschte unruhig auf dem Bett herum, erwartete sehnsüchtig eine weitere Berührung. Etwas Feuchtes und Warmes tropfte auf seine Brust und lief von dort über seinen Bauch in Richtung seiner Genitalien. Was ließ sie da auf ihn herabtropfen? Kerzenwachs war es nicht, das wäre heißer. Das Tropfen hörte auf, und neben dem Bett bewegte sich etwas. Er verspürte eine leichte Beunruhigung, gemischt allerdings mit einer Welle sich steigernder Erregung. Wurde Nadia plötzlich experimentierfreudig? Üblicherweise folgte sie einer eingespielten Routine. Das Schweigen hielt an. Und sie berührte ihn immer noch nicht. 'Nadia? Bist du da?' Nichts. Lauter jetzt: 'Nadia?' Ihm wurde brutal die Latexbinde abgerissen, und als ihn das grelle Licht traf, musste er blinzeln. Nadia starrte mit leerem Blick auf ihn herab. Sie war bleich und nackt und wunderschön. Aus ihrer Brust ragte die Spitze eines langen, schmalen Stiletts. Sir Henry konnte das Blut erkennen, das über ihren Körper lief. Auch er war damit besudelt. Das Rinnsal bildete bereits ein wildes Muster. Einige Sekunden lang war er wie betäubt. Zwar nahm er den Schrecken vor seinen Augen wahr, aber sein Gehirn weigerte sich, ihn zu verstehen. Nadia rührte sich nicht. Sie stand nur da, die blassblauen Augen aufgerissen. Dann musste er mit ansehen, wie sie langsam neben dem Bett zu Boden sank und aus seinem Blickfeld verschwand. An ihre Stelle war ein Mann mit einer zä Leseprobe
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